Resilienz stärken: 26 Tipps für mentale Stärke im Berufsalltag

Resilienz fördern

Unsere Arbeitstage sind nicht immer von Erfolg und Harmonie geprägt. Im Gegenteil: Es gibt Phasen, in denen die Herausforderungen im Job überhandnehmen und wir uns wie inmitten eines beruflichen Sturms fühlen. Deadlines, schwierige Entscheidungen oder Konflikte im Team können uns aus der Bahn werfen und unsere Selbstzweifel wecken. Genau für solche Situationen ist es entscheidend, die eigene Resilienz zu stärken. Wer seine Resilienz regelmäßig trainiert, ist besser darauf vorbereitet, den Stürmen des Arbeitsalltags standzuhalten.

Natürlich bedeutet Resilienz nicht, dass jedes Problem einfach an uns abprallt wie an einer beschichteten Oberfläche. Vielmehr geht es darum, sich nach Rückschlägen selbst wieder aufzurichten – wie ein Stehaufmännchen, das durch seine innere Balance immer wieder zurück in die aufrechte Position findet. Dieses Gleichgewicht können wir durch gezieltes Resilienztraining entwickeln. Und keine Sorge: Das ist keine Wissenschaft, sondern besteht aus einfachen Techniken, die dir helfen, deine mentalen und emotionalen Ressourcen im Berufsalltag zu stärken. So bist du besser für stressige Situationen und unvorhergesehene Herausforderungen gewappnet.

Deine Resilienz fördern – 26 einfache Varianten für den Alltag

Achtsamkeit: Ein vielbeschworenes Wort, welches auch in der Resilienz einen wichtigen Platz einnimmt. Dennoch scheitern wir täglich an der gelebten Praxis. Eine Methode damit du mehr Achtsamkeit in den Alltag bringst, ist die bewusste Atmung. Atme bewusst sieben Mal ein und aus und schon bist du gedanklich wieder in der Gegenwart. Damit du das im täglichen Tohawubohu nicht vergisst, kannst du dir bewusst Erinnerungen schreiben. Egal ob ein PostIt, eine Armband, eine Erinnerung im Kalender oder ob du jemanden bittest dich zu erinnern. Jeder Moment im Alltag den wir bewusst wahrnehmen, stärkt uns und sorgt für positive Energie. Denn jeder Moment den wir in der Gegenwart verbringen ist ein Moment ohne Sorgen und Ängste.

Geist klären: Du kennst wahrscheinlich auch die Momente wo sich deine Gedanken im Kreis drehen. Wo du von einer Welle der negativen Gedanken überschwemmt wirst und wo du keinen Ausweg weist. Dagegen gibt es eine kleine Übung Namens Kläranlage des Geists. Bei dieser Übung notierst du dir die Frage, die dich gerade beschäftigt und dann versuchst du 10 Minuten lang diese zu beantworten. Wichtig ist dabei, dass du nicht absetzt und immer durchschreibst. Dann kommst du in den Flow und kann dabei auch dein Unterbewusstsein anzapfen. Es ist beruhigend und hilfreich zugleich.

Wertearbeit: „Werte sind wie Fingerabdrücke. Keiner hat dieselben, aber Du hinterlässt sie bei allem, was Du tust.“ sagte der große Elvis Presly. Wir alle haben Lebensprinzipien, sogenannte Werte die uns wichtig sind. Wenn wir bewusst danach Leben kann uns dies sehr stärken. Wenn diese regelmäßig verletzt werden oder wir unbewusst unser Leben gegen unsere Werte leben, dann stresst uns und schwächt uns das. Setze dich bewusst mit dem Thema auseinander, es wird deine Resilienz fördern.

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Positive Gewohnheiten pflegen: 80 % unseres Alltages verbringen wir im Automodus. Sprich wir gehen unseren Gewohnheiten nach. Diese bewusst zu gestalten und aktiv zu pflegen, hilft dir enorm deine Resilienz zu stärken. Suche dir dafür nach Aktivitäten, Lebensgewohnheiten oder  Genüsslichkeiten die dir gut tun und baue diese aktiv in deinen Alltag ein.

Ziele gelassen setzen: Die Zielorientierung ist eine wichtige Säule in der Resilienz. Entscheidend dabei ist allerdings, diese nicht zu verbissen zu verfolgen sondern auch dementsprechend locker zu lassen. Kurz gesagt – setzen dir Ziele aber verbeiße dich nicht. So bekommst du Struktur in den Alltag ohne dabei selbst zu viel Druck auszuüben.

Lösungsdenken trainieren: Wenn ein Problem auftritt, beginnt es in unserm Hirn zu rattern. Allerdings dreht sich immer alles nur  um das Problem. Wesentlich hilfreicher ist es sein Denken in Richtung Lösung zu bringen. Das hawaiianische Sprichwort bringt es ganz gut auf den Punkt. „Energie folgt Aufmerksamkeit“. Lenke deine Konzentration bewusst auf die Lösung und dein Problem wird sich lösen.

Akzeptanz: Es gibt Situationen für die gibt es keine Lösung. Egal ob bei einem Beziehungsende, Jobverlust oder bei einem Todesfall. Den Nachrichten etwas Positives abgewinnen oder Durchhalteparolen a la „Kopf hoch“ sind in den meisten Fällen nicht hilfreich. Die Trauer bzw. die Angst etwas abmildern, kann dabei die bewusste Entscheidung für Akzeptanz. Die warum ich bzw. warum jetzt Fragen sollten du dir dabei nicht stellen. Entscheide dich bewusst die Situation anzunehmen und du wirst auch diese Krise leichter überwinden.

Genüsslich genießen: Deine Resilienz fördern kannst du auch täglich mit ein paar ganz einfachen Mitteln. Die einfachste Methode ist es bewusst zu genießen. Egal ob die Dusche am Morgen, der Kaffee am Vormittag oder das köstliche Mittagessen. Der bewusste Genuss lässt das negative Gedankenkarusell  für einen Augenblick stoppen und sorgt für gute Laune.

Fokus ausrichten: Wenn du deine Resilienz fördern möchtest, solltest du auf deine Gedanken achten. Wir Menschen neigen dazu uns negative Nachrichten besser zu merken. Hinzu kommt dass wir mit negativen Nachrichten von den Medien überhäuft werden. Wenn du merkst deine Aufmerksamkeit hängt in einer Nebelwolke negativer Gedanken, dann entscheide dich dafür an etwas Positives zu Denken. Deine Laune wird es dir danken.

Natur erleben: Manchmal fühlt man sich verloren, als hätte man die Verbindung zu sich selbst verloren. Die Natur kann dagegen wunderbar Abhilfe schaffen. Bewege dich viel in der Natur und du baust automatisch wieder Verbindung auf und stärkst dein inneres Ich.

Emotionen zulassen: Weinen tut gut. Ja das mag für manche Männer etwas bizarr klingen aber wir brauchen alle Emotionen um gesund zu bleiben. Trauer und Wut durch Tränen zu zeigen tut einfach gut.

Sinne trainieren: Die Selbstwahrnehmung zu stärken ist ein hilfreicher Faktor um deine Resilienz zu fördern. Eine große Rolle dabei spielen auch die Sinne. Denn die Sinneswahrnehmung hilft uns auch unsere Emotionen besser wahrzunehmen. Trainiere deshalb deine Sinne indem du dich immer auf einen Sinn konzentrierst. Schließe zum Beispiel eine Minute lang die Augen und konzentriere dich nur auf das Hören.

Ich Zeit planen: Wir sind im Alltag eingebettet in Verpflichtungen und Termine. Umso wichtiger ist es bewusst ICH Zeit einzuplanen. Jeden Tag 15 Zeit nur für DICH einplanen und dein Energietank wird niemals leer. Achte dabei darauf, dass du etwas machst das nur dir gefällt. Eine volle Portion Egoismus am Tag – tut einfach gut.

Soziales Umfeld pflegen: Es gibt Menschen die tun einem gut, es gibt Menschen die ziehen einem runter und es gibt Menschen die tun so als täten sie uns gut und ziehen uns dabei runter. In jedem Fall solltest du ein soziales Umfeld einmal prüfen ob dir jemand gut tut oder nicht. Den grundsätzlich sind wir Menschen ein soziales Wesen und soziale Kontakte, Freunde und Familie können eine wichtige stützte sein um uns in schwierigen Situationen echt weiterhelfen. Mache dafür einmal eine Bestandsaufnahme und pflege deine Beziehungen bewusst. Dies ist eine wichtige Säule sein um deine Resilienz zu fördern.

Die Sonnenseite genießen: Wenn du wieder einmal merkst, dass du gerade auf der Schattenseite befindest, dann wechsle bewusst die Straßenseite und genieße die warmen Sonnenstrahlen auf der Haut. Registriere dabei das gute Gefühl dich bewusst für die Sonnenseite entschieden zu haben.

Energietankstelle einrichten: Nicht nur die Sonnenstrahlen liefern Energie. Das Lauschen des Windes, ein schönes Plätzchen an einem Fluss oder ein gemütliches Café. Es gibt viele Orte an denen wir Kraft tanken können und die unserer Seele gut tun. Such dir deine Energietankstelle und suche diese regelmäßig auf um deine Batterien immer wieder aufzuladen.

Kreativität pflegen und leben: Kreativität ist ein beflügeltes Wort, bei denen viele gleich abblocken und sagen „ich bin nicht kreativ“. Doch Kreativität ist keine Fähigkeit die man kann oder nicht, sondern viel mehr eine Einstellung. Eine offene Lebenseinstellung ist der erste Schritt zu mehr Kreativität. Sei offen für neue Ideen und kritisiere dich nicht selbst. Dies hilft dir auch in schwierigen Situationen um zu neuen Lösungsansätzen zu kommen.

Resilienz fördern und trainieren

Resilienz fördern

Nichts ist muss, alles ist kann: ich muss, ich muss, ich muss. Das sind die Sätze aus denen Stress gemacht werden. Doch nichts ist muss und alles ist kann. Probiere es aus. Nimm einen typischen Satz den du mit „Ich muss“ beginnst und formuliere diesen um zu „Ich entscheide mich dazu….“. Lies dir diesen Satz durch und spüre in dich hinein. Danach kannst du den Satz noch erweitern zu “Ich entscheide mich dazu, weil…“ füge eine Begründung hinzu und du wirst sehen das Gefühl der Ohnmacht, den der „Ich muss“ Satz ausstrahlt, verliert an Bedeutung. Dies hilft dir deine Eigenverantwortung zu stärken und die Resilienz zu fördern.

Stimmgewirr auflösen: Resilienz fördern bedeutet auch die Selbstwahrnehmung zu stärken. Schon der Psychologe Friedemann Schulz von Thun hat festgestellt, dass wir bei jeder Entscheidung unterschiedliche Stimmen in uns wahrnehmen können. Dabei kommt es vor das sich diese widersprechen.  Jede Stimme kann eine andere Rolle oder einen anderen Wert symbolisieren. Wenn du z.B. deinen Job kündigen möchtest, werden dir viele Gedanken durch den Kopf gehen. Die Abenteurerin in dir sagt sofort „mach worauf wartest du“ während die Verantwortungsbewusste sagt „lieber nicht, sicher ist sicher“. Dies löst Stress aus und macht Entscheidungen schwieriger. Nimmt dir etwas Zeit und nimm alle Gedanken bewusst wahr und du kannst einiges an Druck abbauen.

- Stress & Resilienz Report -

Stress meistern, Resilienz stärken- Mit positivem Stressmanagement zu mehr Resilienz am Arbeitsplatz

Reflektieren: Raum, Zeit und Reflexion dies sind die drei Zauberwörter für eine gesunde Psychohygiene. Wer seine Resilienz fördern möchte, sollte sich immer wieder Zeit für etwas Reflexion nehmen. Es reichen schon ein paar Minuten um sich seinen Emotionen und Gedanken zu widmen. Notiere dir alles was dir durch den Kopf geht und dir wird es gleich besser gehen.

Müßiggang erleben: Eine gute Portion Nichtstun ist die Essenz für ein ausgeglichenes Leben. Gönne dir dies so oft wie möglich, so bleibt deine Seele gesund.

Erholungswelt auskosten: Wir leben in einer absoluten Leistungswelt. Wir stehen im Stress, sind fremdbestimmt und ständig unter Zeitdruck. Versuche gerade deshalb in den Freizeitaktivitäten  den Druck rauszunehmen und betreibe etwas Selbstfürsorge. Suche dir ein Hobby und mache dies ohne Zeit und Leistungsdruck. Einfach nur aus Spaß.

Lachen, lachen lachen: Wenn dich im Alltag gerade wieder eine Wolke voll Negativität einlullt, dann ergreife Gegenmaßnahmen. Ganz nach dem Motto Lachen ist gesund. Schau dir ein lustigen Film an, lies ein lustiges Buch oder erzähl deinem Freunden einen Witz. Deine Laune wird im nu steigen.

Liebevoll in den Spiegel blicken: Wie begegnest du dir wenn du morgens in den Spiegel blickst? Wenn wir morgens in den Spiegel blicken, ist das einer der ersten Gedanken am Tag den wir über uns selbst denken. Beginne deinen Tag positiv und sei liebevoll zu dir selbst.

Kraft-Anker setzen: Seemänner setzen den Anker damit das Boot in stürmischen Zeiten nicht vom Hafen gespült wird. Das gleich kannst du mit deinen Gedanken und Emotionen machen. Denke an eine wunderschöne Situation. Denke sie dir mit allen Sinnen aus. Umso intensiver du diese positive Gefühl aufnimmst umso besser. Dann setze ein Körpersignal. Zum Beispiel reibe an deinen kleinen Finger. Damit stellst du mit dem „Finger reiben“ und deinem positiven Gefühl eine Verbindung her und kannst ihn in schwierigen Zeiten als Anker setzen.

Immer dann wenn es dir gerade nicht so gut geht, nimmst du den Anker also das „Finger reiben“ und kannst das positive Gefühl hervorholen.

Dankbarkeit: Unsere Tage sind gefüllt mit Todo´s und Gedanken an Dingen die uns fehlen. Wir haben das noch zu tun und sollten dies noch kaufen. Ständig erzeugen wir in uns selbst ein Gefühl des Fehlens. Dieses Gefühl erzeugt in uns Stress und schwächt uns innerlich. Mit einer guten Portion Dankbarkeit können wir genau dies vermeiden. Gerade in Mitteleuropa gibt es so viel wofür wir dankbar sein können. Für ein Glas sauberes Wasser, für ein warmes Bett oder ein funktionierendes Klo. Wann hast du das letzte Mal gedankt, dass du auf ein WC gehen kannst? Es gibt Milliarden von Menschen die diesen Luxus nicht haben. Den Blick einmal am Tag auf die einfachen Dinge des Lebens zu richten und dankbar dafür zu sein verändert den Blickwinkel. Vom Fehlen zum Haben. Dankbarkeit kann dabei eine hilfreiche Stütze sein.

Jetzt sage ich Danke, dass du bis hierher gelesen hast. Und konntest du einige Ideen entdecken die deine Resilienz fördern?

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Photo by Miguel Bruna on Unsplash

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Über Karl

Hi, ich bin Karl Allmer. Als zertifizierter Fachtrainer, diplomierter Resilienztrainer und selbstständiger Unternehmer bin ich ein Spezialist in den Bereichen Stressbewältigung und Resilienz. Seit 2014 unterstütze ich Menschen mit Methoden der Stressbewältigung und Techniken aus dem Resilienztraining dabei, Ihre persönliche Widerstandsfähigkeit zu stärken.

3 Kommentare

  1. Veröffentlicht von Vom Shopping-Wahn zur Askese - ein Selbstversuch • Karl Allmer | Autor Resilienztrainer - Resilienztraining am 2. Februar 2020 um 15:45

    […] zu verkaufen wird einem das Konto nicht merklich aufbessern. Das einzige was sich bessert, ist das Gewissen, wenn man mal nicht dem Konsum-Wahn frönt. Das ist ja auch nicht schlecht. Beim […]

  2. Veröffentlicht von Gelassen ins neue Jahr - Vorsätze richtig setzen! • Karl Allmer | Autor Resilienztrainer - Resilienztraining am 2. Februar 2020 um 15:42

    […] – nein, es hinauszuposaunen –  um sich Unterstützung zu holen. Wir lassen uns in unserem Vorhaben bestärken, indem wir uns von anderen auf die Schulter klopfen lassen. Dies funktioniert am ersten Abend noch […]

  3. Veröffentlicht von Wie Resilienz dein Leben erleichtert [Seminar] • Karl Allmer | Autor Resilienztrainer - Resilienztraining am 2. Februar 2020 um 15:33

    […] geht es im Seminar um konkrete Übungen. Gemeinsam können wir in einer kleinen Gruppe deine Resilienz, deine psychische Widerstandsfähigkeit stärken. Sei dabei und melde die […]

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